Verkehrsrowdys

Dass Poli­zis­ten per se keine guten Menschen sind, ist bekannt. Zu oft hat man von Prügelex­zes­sen gehört, selbst gegen wehr­los am Boden liegende Menschen. Unge­recht­fer­tigte Poli­zei­ge­walt ist noch immer an der Tages­ord­nung. Mir selbst wurde bei einer Razzia von Poli­zis­ten der Reise­pass gestoh­len, der später in der Drogen­szene wieder auftauchte. Dass sich viele von denen mehr Rechte raus­neh­men, als sie Normal­bür­gern zuge­ste­hen — zigmal erlebt.

Während meiner letz­ten Schicht gestern Nacht: In der Spur neben mir fährt ein Zivil­wa­gen der Poli­zei, davor ein Taxi. Als das Taxi bremst, weil die Ampel auf Gelb schal­tet, bedrängt ihn der Poli­zei­fah­rer mit der Licht­hupe, dann zieht er auf die Neben­spur und steht vor mir.

Als es Grün wird und das andere Taxi losfährt, bleibt der Poli­zei­wa­gen noch einen Moment stehen und fährt dann sehr lang­sam weiter. In der Strom­straße sind 30 Stun­den­ki­lo­me­ter erlaubt, er fährt jedoch zwischen 10 und 20 km/h, bremst mich mitten auf der Stre­cke sogar zwei­mal aus. Weil mit das zu albern wurde, über­holte ich ihn und scherte vor ihm wieder in seine Spur ein. Nicht um ihn zu ärgern, sondern weil das andere eine Abbie­ge­spur war.

Der Fahrer gab nun seiner­seits Gas, zog an mir vorbei und drängte direkt vor mir wieder in meine Spur, so dass ich eine Voll­brem­sung machen musste, um ihm nicht ins Auto zu fahren. Danach begann wieder das Spiel von vorher, lang­sam vor mir her fahren. Da ich solch ein Thea­ter nicht mitma­chen wollte, bog ich bei der nächs­ten Gele­gen­heit ab. Darauf­hin beschleu­nigte er und fuhr weg.

Man braucht sich über die zu nehmende Aggres­si­vi­tät im Stra­ßen­ver­kehr nicht wundern, wenn staat­lich bezahlte Verkehr­shoo­li­gans ein solches Vorbild geben. Wäre es anders herum gelau­fen, hätte ich mir mit Sicher­heit eine Anzeige einge­fan­gen. Wenn ich den Fahrer aber anzei­gen würde, könnte ich mit dem übli­chen Verfah­ren rech­nen: Gegen­an­zeige und sein Kollege tritt als Zeuge auf.
Verständ­lich, dass viele Menschen ihren Frust gegen die Poli­zei auch an denen auslas­sen.

print

Zufallstreffer

Berlin

Das Ende des Regensbogens

West-Berlin, Ende der 70er Jahre. Der junge Stri­cher Jimmi lebt auf der Straße, mit klei­nen Dieb­stäh­len und Über­fäl­len kommt er über die Runden, bis er eines Tages von einer Studen­­ten-WG aufge­nom­men wird. Dort bekommt er […]

5 Kommentare

  1. Moin, moin,
    wie Sash heute in dem Kommen­tar zum Jour­na­lis­ten schrieb: Idio­ten, die keiner braucht und will gibt es in allen Beru­fen. Leider und sicher auch bei der Poli­zei.
    Ich glaube ich hätte mir das Kenn­zei­chen gemerkt und dann mal ganz unver­fäng­lich bei der Station meines Vertrau­ens gefragt, was ich da tun könne, wenn da nachts so ein Beklopp­ter unter­wegs ist. Ich würde nicht sagen, dass ich die Zivil­streife erkannt habe. Das finden die dann schon raus.
    Ich habe mich mal über einen Poli­zis­ten beschwert der mit Zivil­auto aber in Uniform einen Behin­der­ten­park­platz miss­brauchte um privat etwas im Bürger­büro zu regeln. Habe ihn ange­spro­chen und “bin ja gleich weg” zur Antwort bekom­men.
    AUs gut unter­rich­te­ten Krei­sen habe ich später erfah­ren, dass er dafür von ganz weit oben einen gewal­ti­gen Anschiss bekom­men hat. Das sind dann immer wieder die Momente, wo ich wieder an das Gute glau­ben kann, auch bei den Kolle­gen der Poli­zei.
    Gruß Frank

  2. @ Fast­däne
    Das Kenn­zei­chen habe ich. Aller­dings keine Station meines Vertrau­ens.
    :-(

    @ Michael Helle­brand
    Jepp, passen­der gehts kaum :-)

  3. Dazu gibt es sogar eine Statis­tik und die poli­ti­schen Entschei­der in Berlin haben sogar irgend­wann eine Art Black­box die das Verkehrs­ver­hal­ten der Berli­ner Polis­zi­ten aufzeich­net einbauen lassen — anschei­nend ohne nach­hal­ti­gen ERfolg. Nur eine Perso­nen­gruppe ist noch aggres­si­ver in Berlin unter­wegs: die in Berlin leben­den Diplo­ma­ten. Darüber müsst Ihr auch mal schrei­ben. Die genie­ßen auch noch diplo­ma­ti­sche Immu­ni­tät, die können auf den Strßen machen was sie wollen.

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*