Das Letzte: Sozial Schwache

Der Arbei­ter Sama­ri­ter­bund ist eine gute Einrich­tung. Er hilft Menschen in Deutsch­land, aber auch in ande­ren Ländern, vor allem Armen. “Unter­stüt­zung für sozial schwa­che Fami­lien im Kosovo” nennt er das zum Beispiel. Auch die Diako­nie und andere Orga­ni­sa­tio­nen kümmern sich. Poli­ti­ker, Medien, viele sorgen sich um die “sozial Schwa­chen”. Aber das tun sie nicht wirk­lich. Denn gemeint sind damit Menschen mit wenig Geld. Diese aber als sozial schwach zu bezeich­nen, ist schwach. Und falsch. Sie sind vor allem finan­zi­ell schwach, sprich arm. Aber was gibt einem das Recht, sie als “sozial schwach” zu bezeich­nen?

Selbst­ver­ständ­lich gibt es sozial Schwa­che. Sie haben mit der FDP sogar eine eigene Partei. Sozial schwach ist etwa das Glei­che wie unso­zial. Ein ande­res Wort dafür ist asozial, aber auch dieses wird meist in völlig falschem Zusam­men­hang benutzt. Ich habe in meinem Leben schon so manche soge­nannte Asoziale / sozial Schwa­che kennen­ge­lernt. Viele von ihnen sind aber sozial stark und über­haupt nicht asozial. Sie teilen, auch wenn sie wenig haben. Anders als so mancher Reicher, der Armen nichts abge­ben will.

Ist das Klischee­den­ken? Ja sicher. Aber trotz­dem nicht falsch, das kann ich aus eige­ner langer Erfah­rung leider sagen.
Natür­lich gibt es auch unter armen Leuten sozial Schwa­che und unter Reichen auch sehr soziale Menschen. Aber worum es mir hier geht sind die abwer­ten­den Labels, die man Menschen anhängt, die wenig Geld haben. “Sozial schwach” ist eine diskri­mi­nie­rende Bezeich­nung, die nicht genutzt werden sollte, wenn man Arme meint.

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1 Kommentar

  1. Inter­es­san­ter Gedanke, bei meiner Arbeit in einer “Sozia­len Einrich­tung” habe ich auch eine große Zahl von Klien­ten gehabt, die ich als sehr sozial und um ihre Mitmen­schen bemüht wahr­ge­nom­men habe.
    Gruß aus Trep­tow-Köpe­nick

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