Blechbüchse mit Rädern

Vor Kurzem sah ich am Stra­ßen­rand in Char­lot­ten­burg Nord ein Exem­plar einer schwarz-oran­gen Blech­büchse stehen, die mich sofort an meine Jugend erin­nerte: Es war so etwas wie ein Auto mit dem Namen AWS Shop­per und vor fünf Jahr­zehn­ten sah man das in West-Berlin öfter mal. Nur 1.700 Exem­plare wurden 1973 und 1974 in Rudow herge­stellt, mehr oder weni­ger in Hand­ar­beit. Das Fahr­zeug war teil­weise mit Kunst­stoff beschich­tet und teurer als ein VW Käfer.
Als Shop­per wurde es bezeich­net, weil es als Einkaufs­auto gedacht war: Nur zwei Sitz­plätze, dafür hinten mehr Stau­raum als in einem übli­chen Koffer­raum. Zudem eine Heck­klappe, was damals noch etwas Neues war.
Ausge­dacht hatte sich das Fahr­zeug der Auto­händ­ler Werner Schätzle, daher auch der Name des Gefährts. Doch mit seinem 14-PS-Motor war es nicht gerade ein Verkaufs­schla­ger und sein unge­wöhn­li­ches Ausse­hen brachte ihm vor allem Spott ein. Dabei hatte das Fahr­zeug seine Quali­tä­ten: Von der schon erwähn­ten neuen Heck­klappe, über die geringe Länge (3 Meter) bis zum gerin­gen Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilo­me­tern war es ein super Stadt­auto. Leider fiel seine Produk­tion mitten in die dama­lige Ölkrise, Neuwa­gen wurden kaum gekauft und so ging die Produk­tion des AWS schon im zwei­ten Jahr pleite.

Foto: Andy_BB unter Lizenz CC BY-NC-SA 2.0

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